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Hot and cold: Veredelungsverfahren für Wellpappe im Vergleich

Die Oberfläche von Wellpappe lässt sich durch verschiedene Verfahren veredeln was ihre Eigenschaften verbessert. Zu den kalten Veredelungsverfahren zählen Beschichtungen mit einer Lackierung. Zu den heißen Veredelungsverfahren zählen Beschichtungen mit thermoplastischen Kunststoffen, Paraffin oder Silikon.


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Wellpappe – bedarfsgerecht veredeln für mehr Individualität und Flexibilität

Geht es um Verpackungen, führt an Wellpappe kein Weg vorbei. Rund zwei Drittel aller Waren werden laut dem Verband der Wellpappen Industrie e.V. in Deutschland in Wellpappe verpackt. Das zeigt: Bedruckte Verpackungen aus Wellpappe sind die unangefochtene Nummer eins unter den Transportverpackungen.

 

Für die Beliebtheit von Wellpappe als Verpackungsmaterial gibt es gute Gründe: Wellpappe überzeugt durch ihre funktionellen Eigenschaften, Kostenvorteile im Vergleich zu anderen Verpackungsformen, eine gute Umweltbilanz und vor allem auch durch verschiedene Veredelungsmöglichkeiten, die für Individualität, Flexibilität und Kreativität stehen.

 

Darum ist die Wellpappe die Nummer eins unter den Transportverpackungen

Charakteristische Merkmale von Wellpappe sind eine hohe Stabilität und Festigkeit sowie eine sehr gute Strapazier- und Widerstandsfähigkeit. Das gewährleistet einen ausgezeichneten Produktschutz. Zudem lassen sich viele Verpackungen aus Wellpappe problemlos übereinander stapeln, ohne Schaden zu nehmen. Das erlaubt es, Waren besonders platzsparend zu lagern.

 

Wellpappe-Paletten mit rund zwei Tonnen Tragkraft sind im Logistikbereich diesbezüglich längst keine Seltenheit mehr. Dazu lassen sie sich einfach mit Etiketten kennzeichnen. Für diese hohe Tragkraft sorgt unter anderem die auf mehreren Lagen Wellpappe basierende Konstruktion. Diese Lagen werden im Rahmen der Produktion mit unterschiedlich großen Wellen abwechselnd übereinander geklebt. 

 

Neben Funktionalität und einem hohen Schutzfaktor punktet Wellpappe mit guter Umweltbilanz

Die integrierten Wellen erfüllen dabei eine Doppelfunktion:

 
  1. Sie sind maßgeblich für die erforderliche Stabilität verantwortlich
  2. Sie fungieren als ein Polster, das die verpackten Waren zusätzlich schützt.
 

Je nach Bearbeitungsmethode lässt sich auch Wellpappe herstellen, die sogar resistent gegenüber Feuer, Säuren oder Insekten ist.

 

Im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien punktet Wellpappe zudem im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit. Mit Ausnahme von verschiedenen Imprägnierungsstoffen und Leimspuren ist Wellpappe nahezu komplett recyclingfähig. Die in dem Wellpappenmaterial mitunter enthaltenen Chemikalien oder Klebstoffe lassen sich via Deinking und anderer spezieller Verfahren zuvor zuverlässig entfernen.

 

Schichten, Wellen und Co.: So funktioniert die Herstellung von Wellpappe

Um Wellpappe herzustellen, wird Wellpappenrohpapier benötigt. Dafür werden Holz bzw. Holzfasern und Altpapier geschreddert, dann durch die Zugabe von Wasser aufgeweicht und anschließend zu einem Mix vermengt. Abhängig vom späteren Verwendungszweck kommen teilweise noch Farb-, Leim- oder Füllstoffe hinzu.

 

Daraus entstehen die benötigten Papierbahnen zur Herstellung der Wellpappe. Im Zuge der Fertigungsprozesse schichten die Hersteller dann immer abwechselnd Deckpapier (ebenes Papier) mit gewelltem Papier übereinander und verkleben die Bahnen miteinander.

 

Wellenhöhe und Wellenteilung als spezifische Charakteristika

Maximal weisen Wellpappen in der Regel zwölf Schichten auf, wobei die jeweiligen Schichten bzw. Papierbahnen aus verschiedenen Papiersorten bestehen und über unterschiedliche Flächengewichte verfügen können. Die Schichten unterscheiden sich außerdem im Hinblick auf die Wellenhöhe und die Wellenteilung.

 

Durch die gezielte Kombination von verschiedenen Wellenarten, Papiersorten und Flächengewichte kann die Wellpappe dabei bedarfsgerecht spezifiziert werden. Durch Veredelungen unterschiedlichster Art lassen sich die Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten von Wellpappe noch weiter ergänzen.

 
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Dies sind die am häufigsten genutzten Wellenarten

Für Verpackungen aus Wellpappe werden vorzugsweise die Wellenarten A, C, B und E eingesetzt. Die Buchstaben lassen sich dabei genau definierten Wellenarten und -höhen zuordnen. Dies sind die am häufigsten genutzten Wellenarten:

 
  • A (grobe Welle): Wellenhöhe 4,0 bis 4,9 mm (Wellenteilung 8,0 bis 9,5 mm)
  • B (feine Welle): Wellenhöhe 2,2 bis 3,0 mm (Wellenteilung 5,6 bis 6,5 mm)
  • C (mittlere Welle): Wellenhöhe 3,1 bis 3,9 mm (Wellenteilung 6,8 bis 7,9 mm)
  • E (Mikro- oder Feinstwelle): Wellenhöhe 1,0 bis 1,8 mm (Wellenteilung 3,0 bis 3,5 mm)
 

In unserem separaten Beitrag gibt es noch mehr Informationen zu Wellpappe als Verpackungsmaterial.

 

Veredelung von Verpackungen aus Wellpappe für eine höhere Qualität

Als Verpackungsmaterial für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke muss Wellpappe vielfältige Anforderungen erfüllen. In der Form mit einer einfachen Papierbahn als Außenschicht kann das Material für bestimmte Einsätze nicht genügen Schutz bieten.

 

Eine Veredelung mit einer Beschichtung sorgt dann für eine höhere Qualität und weitere Vorteile:

 
  • Beschichtung als Schutz vor Feuchtigkeit oder vor Ölen und Fetten
  • Beschichtung für eine höhere Stabilität
  • Beschichtung für eine veränderte Optik
  • Beschichtung für eine bessere Bedruckbarkeit
 

Beschichtungen unterschiedlicher Art als Veredelungslösung bei Wellpappe

So müssen Verpackungen in vielen Fällen sowohl optisch attraktiv und einzigartig gestaltet sein als auch funktionell die unterschiedlichsten Anforderungen erfüllen. Je nach Verpackungsinhalt sind zum Beispiel die Unempfindlichkeit gegenüber Fetten und Ölen, eine Wasserundurchlässigkeit oder der bestmögliche Schutz gegen UV-Strahlen und vor Krafteinwirkung von außen wichtige Aspekte.

 

Teilweise wird die gewählte Beschichtung direkt in einer hierfür geeigneten Wellpappenanlage im Rahmen des Fertigungsprozesses aufgetragen. Dies erfolgt in der Regel auf der Außen- und/oder Innendeckschicht oder alternativ auf der Wellenbahn.

 

Es ist aber ebenfalls möglich, dass eine bereits fertig produzierte Wellpappe im Anschluss an den Herstellungsprozess nachträglich veredelt wird.

 

Prinzipiell stehen zwei unterschiedliche Beschichtungsverfahren für die Veredelung von Wellpappe zur Verfügung: das kalte und das heiße Beschichtungsverfahren. Hierbei gibt es einige wesentliche Unterschiede zu beachten:

 
  • Kalte Beschichtungsverfahren: Hierbei handelt es sich in der Mehrzahl um Lackierungen auf Basis von spezifischen Beschichtungsrezepturen, die gezielt auf die genutzte Verarbeitungsanlage abgestimmt sind. Neben Lacken werden auch wasserlösliche Dispersionen bzw. Dispersionslacke im Rahmen von kalten Beschichtungsverfahren für die Veredelung eingesetzt.

  • Heiße Beschichtungsverfahren: Bei dieser Verfahrensvariante kommen heißschmelzbare Kunststoffe, Paraffine (Gemisch aus acyclischen Alkanen), Silikon oder Mischungen aus den Materialien zum Einsatz. Nach der Erhitzung wird die Beschichtung in viskoser Form auf die Oberfläche aufgetragen.
 

Veredelung durch Lackierung: Eigenschaften und Besonderheiten

Im Herstellerbereich zählt das Lackieren zu den am häufigsten angewendeten Beschichtungsverfahren. Dabei werden flüssige bis pastenförmige Beschichtungsstoffe auf die Oberfläche der Wellpappe aufgebracht. Neben Flächenlackierungen stehen hier auch partielle Lackierungen sowie Sonderlackierungen als Verfahren zur Verfügung.

Die Lackschicht bringt verschiedene Eigenschaften und Vorteile mit sich:

 
  • Partielle Lackierungen können zusätzlich für haptische Effekte sorgen.

  • Sämtliche Lackierungen gewährleisten eine dekorative Optimierung der Oberflächen. Einerseits kann durch die direkte Lackierung ein Design aufgetragen werden. Zum anderen sorgt eine weiße Beschichtung bei einem späteren Druck für brillantere Farbergebnisse.

  • Die Lackbeschichtung erhöht den Schutzfaktor von Wellpappe. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe des Lacks entscheiden darüber, worauf der zusätzliche Schutz schwerpunktmäßig abzielt.
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Dementsprechend groß ist die Anzahl an unterschiedlichen Lacken bzw. Schutzlacken. So steht für jede Anforderung (expliziter Schutz gegen Feuchtigkeit, Öle, Witterungsbedingungen, mechanische Krafteinwirkung etc.) und das erwünschte Erscheinungsbild (glänzend, matt etc.) die passende Beschichtung zur Verfügung.

 

Veredelung mit Kunststoff-Dispersionen: Eigenschaften und Besonderheiten

Entscheidet sich ein Hersteller für Kunststoff-Dispersionen, wird damit eine wässrige Flüssigkeit mit einer feinen Verteilung von Kunstharzen oder Polymeren auf die Wellpappe aufgetragen. Aus chemischer Sicht handelt es sich hierbei um ein stabiles, kolloidales System mit zwei oder mehreren Stoffen, in dem Stoffteilchen gleichmäßig in einem umgebenden anderen Stoff verteilt sind.

Hierbei kommt es zu einem sogenannten kalten Fluss – dem Vorgang des allmählichen Zusammenfließens der involvierten Stoffe. Für die Wellpappenbeschichtung härten sie nach dem Auftragen aus und weisen vier besonders relevante Merkmale auf:

 
  • Witterungsbeständigkeit
  • Haftungsstärke
  • Wasserdampfundurchlässigkeit
  • Unempfindlichkeit gegenüber Abgasen
 

Veredelung durch heiße Beschichtungsverfahren: Eigenschaften und Besonderheiten

Bei den heißen Beschichtungsverfahren ist vor allem Paraffinwachs ein häufig eingesetztes Mittel. Hochwertige Ausführungen sind meistens Vollraffinate, die einen lediglich niedrigen Ölgehalt von rund 0,4 Prozent aufweisen. Der Erstarrungspunkt sollte bei etwa 58 bis 60 °C liegen.

Das Wachs wird in flüssig-heißer Form auf die Oberfläche der Wellpappe aufgetragen und bildet nach dem Abkühlen eine starke Schutzschicht.

Eine Beschichtung mit Silikon sorgt ebenfalls für einen höheren Schutz vor Feuchtigkeit. In der Regel werden dazu die Deckschichten vor dem Verleimen mit der Wellenbahn mit Silikon imprägniert.

 

Veredelung durch Folienkaschierung, Kalt- oder Heißfolienprägung

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Zu den Veredelungsoptionen für Wellpappe zählt zudem die Folienkaschierung. Dadurch wird wahlweise eine matte oder edel glänzende Anmutung generiert. Um besondere Aufmerksamkeit zu erzielen, können alternativ metallisierende Folien zur Umhüllung der Wellpappe eingesetzt werden.

 

Das ermöglicht eine große Vielfalt an optischen Effekten. Gleichzeitig schützt die Folie die Wellpappe besser vor Abnutzung, Feuchtigkeit und Verschmutzung. Für eine besonders hochwertige Optik und Haptik stellen zudem die Kalt- und Heißfolienprägung eine sehr gute Lösung dar. Die Kaltfolienprägung wird dabei gerne genutzt, um den Aufdruck auf einer Wellpappe mit verschiedenen Effekten zu kombinieren.

 

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