Der Großbrief - Versandart mit vielen Optionen
Das Einreichen wichtiger Unterlagen im Internet gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Manche Dinge müssen jedoch nach wie vor auf postalischem Wege versandt werden. Vor allem bei großen Papiermengen ist das Format des Großbriefs perfekt für solche Fälle geeignet. Durch seine optimal auf den Inhalt abgestimmte Größe spart er im Vergleich zum Päckchen ordentlich Porto. Noch dazu kommt er genauso schnell an, wie ein gewöhnlicher Brief - obwohl er deutlich größer und schwerer ist.
Definition Großbrief
Der Großbrief füllt die Lücke zwischen Brief und Päckchen
Manche Produkte sind zu klein, um als klassisches Päckchen verschickt zu werden, passen aber auch nicht mehr in gewöhnliche Briefumschläge. Das gilt beispielsweise für Kleinwaren mit flachen Maßen und geringem Gewicht, aber auch für größere Mengen an Papier. Solche Artikel können als Großbrief verschickt werden. Bei der Deutschen Post füllt dieses Briefformat die Lücke zwischen dem Kompakt- und einem Maxibrief. Der Großbrief darf bis zu 500 Gramm wiegen und länger als 30 Zentimeter sein, gilt jedoch trotzdem als Brief und erreicht seinen Empfänger daher innerhalb von ein bis zwei Tagen.
So groß darf der Großbrief sein
Wie die meisten anderen Formate der Deutschen Post verfügt auch der Großbrief über Maße, die nicht überschritten werden dürfen. Dafür wird eine Länge von 35,5 Zentimetern, eine Breite von 25 Zentimetern und eine Höhe von zwei Zentimetern angegeben. Neben dem klassischen DIN-A4-Format eignen sich auch Versandverpackungen in den Formaten von DIN B5, B4, C5, C4, E6 oder E5, um diese Maße einzuhalten. Auch quadratische Versandkartons können ohne Aufpreis als Großbrief verschickt werden. Unabhängig von der gewählten Größe und Form darf ein Großbrief maximal 500 Gramm wiegen.
Diese Inhalte gehören in den Großbrief
Die meisten Menschen nutzen den Großbrief als Primärverpackung zum Versand von Unterlagen. Wer das Format richtig nutzt, kann mit einem Großbrief etwa 95 DIN-A4-Seiten verschicken. Das reicht für eine Einkommenssteuererklärung, eine Bachelorarbeit und natürlich auch eine klassische Bewerbung. Diese Dokumente dürfen aufgrund ihrer erhöhten Wichtigkeit keine Knicke aufweisen, was durch das A4-Format des Großbriefs sichergestellt werden kann.
Unternehmen nutzen den Großbrief gern, um Kataloge oder Werbebroschüren zu versenden. Das Format eignet sich allerdings nicht nur für Druckerzeugnisse, sondern auch für alle anderen Waren mit flachen Maßen und geringem Gewicht. Das sind beispielsweise:
- T-Shirts, Mützen, Unterwäsche oder andere Textilien,
- CDs und DVDs,
- Handys, E-Book-Reader und andere Elektronik,
- Brillen,
- flache Kosmetika wie Puder oder Lidschattenpaletten.
Versandkosten und -optionen für den Großbrief
Innerhalb Deutschlands kann ein Großbrief für 1,60 Euro verschickt werden. Ein höheres Porto von 3,70 Euro fällt für den Großbrief International an, mit dem Unterlagen auch ins Ausland verschickt werden können. Hierbei gelten andere Maße, denn der Großbrief International arbeitet neben einem Maximal- auch mit einem Mindestformat. So muss die bedruckte Verpackung mindestens 14 Zentimeter lang und neun Zentimeter breit sein.
Zusammengerechnet dürfen Länge, Breite und Höhe den Wert von 90 Zentimetern nicht überschreiten, wobei keine Seite länger als 60 Zentimeter sein darf. Sowohl der gewöhnliche Großbrief als auch der Großbrief International können mit einer Sendungsverfolgung ausgestattet werden. Hierfür erhalten Sie einen Code von der Post, mit dem Sie den Aufenthaltsort Ihrer Sendung verfolgen können. Geht der Großbrief verloren oder wird beschädigt, können Sie dies mithilfe der Sendungsnummer beweisen und von der Post eine Haftung verlangen.
Maxibrief und Warensendung: Andere Großformate der Deutschen Post
Maxibrief: Der schwerere Bruder des Großbriefs
Die Außenmaße des Maxibriefs sind identisch mit dem Großbrief: Die Länge darf bis zu 35,5 Zentimeter betragen, die Breite bis zu 25 Zentimeter. Auch die Inhalte sind oftmals ähnlich. Mit Maxibriefen werden Unterlagen wie Bewerbungen, Bachelorarbeiten oder Geschäftsberichte verschickt, aber auch flache Waren wie ein T-Shirt oder ein Handy.
Der bedeutende Unterschied zwischen Maxi- und Großbrief liegt im Gewicht: Der Maxibrief darf mit 1000 Gramm doppelt so schwer sein. Außerdem ist eine Höhe von bis zu fünf Zentimetern erlaubt.
Sonderformate: Maxibrief Plus und Maxibrief International
Der Maxibrief Plus stellt ein auf dem Maxibrief basierendes Sonderformat dar. Hier sind Maße von bis zu 60 Zentimetern Länge, 30 Zentimetern Breite und fünf Zentimetern Höhe erlaubt. Somit können Sie mit dem Maxibrief Plus sogar Packgut im DIN-A3-Format verschicken, ohne etwas falten oder rollen zu müssen. Auch das zulässige Gewicht ist mit 2000 Gramm recht hoch. Für die Sondermaße fällt Porto in Höhe von 4,95 Euro an.
Eine andere Sonderoption stellt der Maxibrief International dar, mit dem Waren ins Ausland versandt werden können. Dabei sind dieselben Maße wie für den Großbrief International zugelassen. Der Maxibrief International darf jedoch deutlich schwerer sein: Für sieben Euro sind Packgüter mit einem Gewicht von bis zu 1000 Gramm erlaubt, für 14 Euro sind es sogar 2000 Gramm.
Zahlreiche Versionen von Bücher- und Warensendungen
Neben dem Großbrief, dem Maxibrief und dem Maxibrief Plus können bestimmte Produkte auch mit dem Versandformat der Bücher- und Warensendung verschickt werden. Hierfür bietet die Deutsche Post zwei Optionen an: Die Warensendung leicht darf maximal 500 Gramm wiegen und geht für 1,95 Euro auf die Reise. Für die Warensendung schwer ist das doppelte Gewicht zugelassen, dafür werden 2,25 Euro Porto verlangt. Beide Formate dürfen eine Länge von 35,5 Zentimetern, eine Breite von 25 Zentimetern und eine Höhe von fünf Zentimetern nicht überschreiten.
Kleine Unterschiede bestehen bei der Warenpost International. Sie lässt dieselbe Länge und Breite zu wie ihr inländisches Pendant, das Packgut darf jedoch bis zu 10 Zentimeter hoch sein und bis zu 1000 Gramm wiegen. Als Mindestmaße für die Warenpost International gelten 14 Zentimeter Länge, neun Zentimeter Breite und ein Millimeter Höhe.
Wer sein Paket tracken und versichern möchte, kann es mit der Versandoption Warenpost International Premium auf die Reise schicken.
Preise und Versandoptionen: Was die Warensendung vom Brief unterscheidet
Verglichen mit dem normalen Briefversand ist das Porto für Bücher- und Warensendungen deutlich günstiger. Es bestehen jedoch Beschränkungen für den Inhalt: Warensendungen dürfen neben dem verschickten Artikel selbst nur Dokumente enthalten, die einen direkten Bezug dazu haben. Das können beispielsweise Rechnungen oder Gebrauchsanweisungen sein. Das Verschicken reiner Dokumente wie Steuererklärungen oder Bewerbungen ist mit der Warensendung nicht gestattet.
Die Warensendung wird zudem nachrangig behandelt, es müssen also längere Beförderungszeiten einkalkuliert werden. In der Regel dauert es etwa vier Tage, bis eine Warensendung beim Empfänger eintrifft. Versandoptionen wie die Sendungsverfolgung oder eine Versicherung gibt es für Bücher- und Warensendungen nicht.
Alternative Anbieter: Nicht nur die Post verschickt Großbriefe
Hermes, DPD und GLS: Alternativen für das Inland
Für den Versand von Briefen oder Paketen innerhalb Deutschlands greifen die meisten Menschen auf die Deutsche Post beziehungsweise ihr Tochterunternehmen DHL zurück. Wer damit nicht zufrieden ist, hat die Wahl zwischen verschiedenen Privatanbietern.
Das wohl bekannteste Unternehmen dieser Branche dürfte Hermes sein, der sowohl normale Pakete und Päckchen als auch Sperrgut verschickt. Das Packgut kann in einem von 14.000 Paketshops abgegeben werden und ist während des Versands durch Hermes versichert.
Ähnliche Konditionen bietet der Paketdienstleister DPD. Dieses Unternehmen besitzt mit 6.000 Filialen deutlich weniger Standorte als Hermes, punktet jedoch mit der Onlineintegration und Verknüpfung von Sendungsinformationen mit einem Kundenportal. Als dritter Dienstleister bietet sich GLS an, der in etwa 5.000 Paketshops Waren annimmt, versichert verschickt und kostenlos umleitet. Neben diesen drei Big Playern existieren zahlreiche weitere Logistikunternehmen wie die PIN AG oder mail alliance, die sich als private Dienstleister einen Namen in der Postbranche machen möchten.
UPS und Fed-Ex: Alternativen für Großbriefe im Ausland
Unternehmen wie Hermes, DPD und GLS konnten sich bisher auf dem internationalen Markt nicht etablieren und arbeiten noch daran, ihre Versandoptionen zu optimieren. Möchten Sie einen Großbrief in ein anderes Land schicken, sollten Sie sich stattdessen an global tätige Unternehmen wie UPS oder FedEx wenden.
Diese haben sich auf schnelle und sichere Geschäftstransporte im Ausland spezialisiert.
Diese Kartons eignen sich für Großbriefe
FEFCO-Codes beschreiben Standards für Versandverpackungen
FEFCO steht für Fédération Européenne des Fabricants de Carton Ondule. Dabei handelt es sich um die Europäische Vereinigung der Wellpapphersteller, die heute den Namen European Federation Of Corrugated Board Manufacturers trägt. Diese Organisation hat international gültige Codes entwickelt, um die Formate von Versandverpackungen zu vereinheitlichen.
Jede Schachtel aus Voll- oder Wellpappe erhält hiermit einen eigenen, vierstelligen FEFCO-Code, der ihre genaue Bauform beschreibt. Wer nach einer passenden Verpackung für seinen Großbrief sucht, kann sich an den FEFCO-Codes orientieren.
Die gängigsten Versandkartons nach FEFCO
Für den Versand von Großbriefen werden vorrangig Versandtaschen aus Karton und Großbriefkartons aus Wellpappe eingesetzt. Als gängigstes Modell für Groß- und Maxibriefe gilt hierbei der FEFCO 0427. Dabei handelt es sich um einen aus einem Werkstück gestanzten Faltkarton mit vorgestanzten Laschen und vier bereits mit dem Boden verbundenen Seitenwänden. Der Deckel ist eine Erweiterung der Rückwand, die Sie nur nach vorn klappen müssen.
Der Verschluss erfolgt mithilfe von Seitenlaschen, die in die Frontschlitze geschoben werden. So schließt der FEFCO 0427 schnell und sicher. Eine weitere Möglichkeit stellt der Kartontyp FEFCO 0885 dar, der für den Rückversand zusätzlich mit Klebestreifen ausgestattet ist. Beide Verpackungen nach Maß entsprechen den Standards der Deutschen Post und werden von dieser zum Verkauf angeboten.
Welche Wellpappe eignet sich für den Versand von Großbriefen?
Beim Versand von Großbriefen fällt die Wahl häufig auf Versandkartons mit E-Welle. Hierbei handelt es sich um Feinstwellen mit 1,5 Millimetern Wellenhöhe und einer Wellenteilung von drei Millimetern. Sie sind äußerst stabil und tragen bis zu zehn Kilogramm. Die enge Wellenteilung sorgt zudem für eine besonders gute Bedruckbarkeit. Eine andere Möglichkeit stellt die B-Welle dar. Diese Feinwelle mit drei Millimetern Wellenhöhe kann Waren mit bis zu zwanzig Kilogramm Gewicht tragen. Durch ihre höheren Wellen und die weitere Wellenteilung verfügt sie über größere Luftpolster innerhalb der Pappe.
Eine Kombination stellt die EB-Welle dar: Sie punktet mit hohem Kantenstauchwiderstand und einem Materialmix, der eine Tragfähigkeit von bis zu dreißig Kilogramm garantiert. Wer empfindliche Waren versenden möchte, sollte sich daher für den optimalen Schutz der EB-Welle entscheiden.
Reicht selbst diese nicht aus, können Sie auf Verpackungskartons mit eingebautem Luftpolsterschutz zurückgreifen.
Großbriefkartons dürfen für den Versand individualisiert werden
Die Standards hinsichtlich der Abmessungen und des Gewichts von Großbriefen müssen eingehalten werden. Dennoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Sekundärverpackung zu individualisieren. So können Sie Großbriefkartons beispielsweise in einem individuellen Format anfertigen lassen, damit die Maße möglichst exakt zum Inhalt passen. Außerdem können die Kartons vollflächig bedruckt werden. Beispielsweise können Unternehmen an der Außenseite des Deckels ihr Logo platzieren oder Etiketten, auf die Innenseite werden Gebrauchsanweisungen für das versandte Produkt, Werbebotschaften oder Rabattcodes gedruckt.
So entsteht aus dem Versandkarton ein vollständig personalisiertes, auf die Wünsche des Unternehmens und die Bedürfnisse des Kunden abgestimmtes Produkt. Wer möchte, kann den Großbrief sogar veredeln. Dafür werden beispielsweise Schutzlacke, digitaldruck Heißfolienprägungen oder die Aufbringung eines Laminats angeboten. Diese Optionen eignen sich perfekt für Unternehmen, die Wert darauf legen, ihr Packgut bestmöglich vor Feuchtigkeit und Verunreinigungen zu schützen.
Wie nachhaltig ist der Versand eines Großbriefs?
Die Deutsche Post bietet die Versandoption GoGreen auch für Großbriefe an. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit zum klimaneutralen Versand, die sich in erster Linie durch die Investition in Klimaschutzprojekte auszeichnet. Diese sollen die beim Transport entstehenden Emissionen ausgleichen. Zudem achtet die Post bei GoGreen auf eine nachhaltige Produktion und die Nutzung umweltfreundlicher Ressourcen für die ökologischen Verpackungsmaterialien. Das ist bei Großbriefkartons nicht schwer, denn die Recyclingquote von Wellpappe liegt natürlicherweise bei fast 100 Prozent.
Die Fasern eines Großbriefkartons können daher bis zu 25-mal wiederverwertet werden. Die Kunden selbst können durch die große Anzahl an wählbaren Formaten unnötiges Verpackungs- und Füllmaterial sparen: Weil es für jeden Großbrief den richtigen Karton gibt, muss nie mehr Pappe verwendet werden als nötig.
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